Zedern sind im Klimawandel sehr gefragt. Hier Zapfen einer Libanonzeder (Foto: M. Seho, AWG)
Für Waldministerin Michaela Kaniber spielt das AWG eine zentrale Rolle für die Zukunft der bayerischen Wälder:
„Hier am AWG forschen unsere Expertinnen und Experten intensiv daran, woher die Baumarten stammen, die wir für unsere Wälder in Zeiten der Klimakrise brauchen. Das ist eine unglaublich wichtige Arbeit, denn eine vielfältige Genetik ist unverzichtbar für einen gesunden und klimastabilen Zukunftswald.“
Damit dieses Wissen rasch an Forstleute und die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gebracht wird, investiert das AWG massiv in die Wissensvermittlung.
Trotz Corona-bedingter Einschränkungen in der ersten Jahreshälfte haben Fachleute des AWG auf 47 Veranstaltungen gesprochen oder diese selbst durchgeführt. Damit wurden etwa 2.770 Vertreterinnen und Vertreter der Forstbranche erreicht. Eine beträchtliche Zahl, hinter der viel Aufwand steckt. Aber nur im direkten Kontakt zu den Menschen, so die Überzeugung am AWG, wird wichtiges Zukunftswissen über den Wald am besten vermittelt.
Grundlage der Wissensvermittlung sind vor allem eigene Forschungen, denn am AWG laufen zahlreiche Forschungsprojekte: z.B. zu trockentoleranten Herkünften heimischer Buchen und Tannen, seltenen heimischen Baumarten wie Elsbeere, Flatterulme und Feldahorn sowie zu mediterranen Eichenarten, zu resistenten Eschen, die dem pilzbedingten Eschentriebsterben widerstehen können oder zur Anpassungsfähigkeit von Buchenbeständen im besonders dürregeplagten Unterfranken. Vor allem im Rahmen dieser Projekte wurden von insgesamt über 6.200 Bäumen, Samen und Sämlingen DNA extrahiert und 15.000 PCR-Tests durchgeführt. Dazu wurden im letzten Jahr über 30 Publikationen veröffentlicht, die Mehrzahl davon wissenschaftlich.
„Bei einem Team von etwa 25 Personen ist das eine herausragende Leistung,“ so Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWG.
Atlaszedern (Foto: M. Seho)
Besonders intensiv wurde 2022 der Balkan für Saatguternten bereist: in Griechenland, Bulgarien, Serbien, Rumänien und Ungarn wurden Erntebestände wissenschaftlich beschrieben und Saatguternten begleitet, um Qualität und Herkunft zu gewährleisten.
Dr. Joachim Hamberger
E-Mail: joachim.hamberger@awg.bayern.de