Kurz notiert
Douglasien-Praxisanbauversuch mit hohem Nutzungspotential

große gerade Douglasie

Douglasie (Foto: Seho)

Die Douglasie gilt auf einigen Standorten als alternative Baumart zur bisher angebauten, aber im Klimawandel stark gefährdeten Fichte. Die Anbaubedingungen der Douglasie in den noch kühlen und feuchten Teilen Bayerns verbessern sich in der Zukunft.

Durch die große Anzahl an vorhandenen Herkünften und Varietäten der Douglasie besteht weiterer Forschungsbedarf.

Geprüfte Samenplantage La Luzette aus Frankreich

Im Herkunftsgebiet 853 06 "Südostdeutsches Hügel- und Bergland" wird für die Anlage von Praxisanbauversuchen (PAV) Vermehrungsgut der französischen Samenplantage La Luzette (PME VG002) empfohlen. Die Samenplantage ist eine geprüfte Samenplantage, die sich in französischen Versuchen durch gutes Wachstum und späteren Austrieb als überdurchschnittlich erwiesen hat. Sie ist außerdem die am meisten genutzte Samenplantage für Douglasie in Frankreich.

Für den Aufbau der 34 ha großen Samenplantage wurden 226 unterschiedliche Plusbäume (Klone) aus den USA (Washington und Oregon), Kanada (British Columbia) und Frankreich verwendet, um beim Vermehrungsgut eine hohe genetische Vielfalt zu erzielen. Durch genetische Selektionsprozesse setzen sich am neuen Anbauort die Nachkommen von Plusbäumen durch, die am besten mit den dortigen Standorts- und Umweltbedingungen zurechtkommen.

Aus diesem Grund war es notwendig, die Anbaufläche für einen geplanten Douglasien-PAV von 0,5 ha auf 1,5 ha zu erweitern. Auf der größeren Fläche können sich dann die besten Nachkommen herausselektieren.

Erfolgreiche Anlage mit 3.000 Douglasien

Durch großes Engagement und die fachliche Betreuung von Dierk Schüder konnte im Revier Sparneck (AELF Bayreuth-Münchberg) der große PAV erfolgreich begründet werden.

Der Bestand stockt auf einem mäßig frischen bis frischen Standort im Wuchsgebiet 8.2 Frankenwald, Fichtelgebirge, Steinwald in einer Höhenlage von ca. 500 m ü. NN.
Auf der gemulchten und gezäunten Fläche wurden 3.000 Douglasien-Containerpflanzen in einem Pflanzverband von 2 x 2,5 m gepflanzt, zusätzlich wird eine Laubholzbeimischung von ca. 20 % eingebracht.

Neben der Erforschung der Herkunft kann dieser Bestand bei entsprechender Wuchsleistung, Vitalität und Stammqualität später als Saatgutzukunftsbestand genutzt werden. Dadurch würde ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Saatgutversorgung bei alternativen Baumarten geleistet werden.

Bei Erreichen des Mindestalters von 40 Jahren wird geprüft, ob der Bestand die Voraussetzungen für die Zulassung als ausgewählter Saatguterntebestand erfüllt. Die Zulassung von Erntebeständen und Samenplantagen zur Gewinnung von forstlichem Saatgut oder von Wildlingen erfolgt durch die Landesstelle am AWG.

Bei der Erweiterung des PAVs von 0,5 ha auf 1,5 ha handelt es sich um eine Einzelfallgenehmigung.