Frucht der Mehlbeere (Foto: M. Seho)
Die Mehlbeere ist eine langlebige Pionierbaumart mit hohem Lichtbedarf. Sie wächst in offeneren Waldbereichen auf sonnigen und trockenen sowie auf flachgründigen oder felsigen Standorten. Sie könnte eine Bereicherung für den klimastabilen Wald, insbesondere für die Waldrandgestaltung oder für schwierige Standorte sein. Der Fokus liegt bei den Mehlbeeren auf der Erhaltung selbst. In Bayern gibt es über 40 verschiedene Arten der Gattung Sorbus. Dazu zählen allgemein bekannte Baumarten wie Vogelbeere, Elsbeere, Speierling oder Gemeine Mehlbeere (Sorbus aria).
Daneben gibt es aber auch unbekannte Arten wie Gößweinsteiner Mehlbeere, Kordigast-Mehlbeere oder Mergenthalers Mehlbeere, die ein nur sehr kleines Verbreitungsgebiet besiedeln. Als Regional- und Lokalendemiten sind sie stark gefährdet, ihre Lebensräume (lichte, aufgelockerte Säume) werden durch die aktuelle Waldbewirtschaftung und -entwicklung immer seltener.
Das Projekt wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Erarbeitung von Herkunftsempfehlungen und Verbesserung der Erntebasis für die Mehlbeere (Sorbus aria (L.) Crantz) auf genetischer Grundlage (GenSorb)
ST403
01.12.2024 - 30.11.2025
Im Rahmen des Projekts sollen die wenigen bekannten Vorkommen von Mehlbeere in Bayern untersucht werden.
Für die genetische Untersuchung werden Blattproben in den acht Hauptvorkommensgebieten von Sorbus aria gesammelt.
Die ersten genetischen Analysen der Mehlbeeren-Samenplantage Freilassing wurden bereits durchgeführt. Sie zeigen eine gute Differenzierung der Mehlbeere zu den Sorbus-Arten Vogelbeere und Elsbeere. Um die Kleinarten und Lokalendemiten besser unterscheiden zu können, sollen weitere DNA Marker entwickelt und eingesetzt werden.
Im gemeinsamen Vorhaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LFU) und AWG sollen Schutzmaßnahmen für die vorhandenen Vorkommen erarbeitet und umgesetzt werden. Die begleitenden genetischen Untersuchungen sollen klären, inwieweit die endemischen Arten genetisch eigenständig sind und ob sich die Gemeine Mehlbeere (S. aria) mit endemischen Arten rückkreuzen, was eine Bedrohung für die endemische Mehlbeerenflora darstellen könnte.
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Bürgermeister-Ulrich-Str. 160
86179 Augsburg
Bayerisches Amt für Waldgenetik
Dr. Muhidin Seho
Tel.: 08666 9883-0
E-Mail: muhidin.seho@awg.bayern.de