Jonas Eckel (AWG) mit Eschen für die Pflanzung der neuen Samenplantage bei Palling (Foto B. Fussi)
Während der Projektlaufzeit von Juli 2020 bis Mai 2024 wählte das AWG 107 widerstandsfähig erscheinende Eschen (Plusbäume) in 31 bayerischen Beständen aus. Von diesen Plusbäumen konnten 104 Bäume mittels Pfropfung vermehrt und einem Resistenztest unterzogen werden.
Mit Pfropflingen von 84 Plusbäumen und zehn weniger anfälligen Individuen einer Langzeitbeobachtungsfläche wurde im Frühjahr 2024 eine Samenplantage mit 2,4 ha angelegt. Diese Samenplantage soll in 10 bis 15 Jahren widerstandsfähigeres Saatgut liefern.
Zur Vereinheitlichung der Genotypisierung konnten in einem Ringest der beteiligten Labore zehn Marker identifiziert werden, mit denen die genetischen Daten verglichen werden können.
Die genetische Variation der in Bayern ausgewählten Plusbäume ist größer als in einzelnen natürlichen Beständen in Bayern und Brandenburg. Bei einer großen Anzahl an Plusbäumen kommt es somit in der angelegten Samenplantage zu keiner Einschränkung der genetischen Variation.
Für die Entwicklung einer markergestützten Selektionsmethode wurden mehrere tausend unspezifische Marker analysiert. Hierzu wurden gesunde und erkrankte Nachbarbäume sowie Individuen aus der Langzeitbeobachtungsfläche genotypisiert. Mit den genomischen Daten wurde ein statistisches Modell trainiert und getestet.
Die vorläufigen Ergebnisse sind variabel, da die Widerstandsfähigkeit der Individuen im Training gut, die Widerstandsfähigkeit der Individuen im Test jedoch nur unzureichend vorhergesagt werden konnte.
Die bisherige Methode wird noch angepasst und es werden weitere statistische Verfahren erprobt, um die Anwendbarkeit der markergestützten Selektion im Rahmen des Eschentriebsterbens beurteilen zu können. Diese Methode ist in Zukunft auch für weitere Baumarten vielversprechend.
Hannes Seidel (AWG) bei der Pflanzung (Foto B. Fussi)