FraxGen
Die Esche in Bayern: Auswahl und Vermehrung von 105 Plusbäumen

Viele kleine Eschen mit grünem Laub in schwarzen Töpfen stehen auf einem Tisch, Rot-weiße Markierungszettel sind um die Stämmchen gebunden

Im Rahmen des Forschungsprojekts „FraxGen“ suchte das AWG in Bayern Eschen, die vital und gegenüber dem Erreger des Eschentriebsterbens weniger anfällig erscheinen. Insgesamt wurden 105 Bäume ausgewählt, die in Selektionsprogrammen als erste Grundlage für widerstandsfähiges Vermehrungsgut genutzt werden sollen. Von diesen Bäumen wurden Reiser gewonnen und durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg vermehrt.

Erhalt der Wirtschaftsbaumart Esche

Die Verwendung der Esche zur Risikostreuung in der Waldbewirtschaftung ist durch das Auftreten des Eschentriebsterbens größtenteils eingeschränkt. Allerdings werden immer wieder weniger anfällige Eschen beobachtet. Diese Einzelbäume können in Selektionsprogrammen genutzt werden, um die Grundlage für tolerantes Vermehrungsgut zu schaffen.

Im Rahmen des Projektverbundes „FraxGen“ innerhalb des bundesweiten Demonstrationsvorhabens „Konzertierte Aktion zum langfristigen Erhalt der Esche als Wirtschaftsbaumart (FraxForFuture)“ wurde in Bayern nach Plusbäumen gesucht, die vital und gegenüber dem Erreger des Eschentriebsterbens weniger anfällig erscheinen.

Ausgehend von den Saatguterntebeständen der Bayerischen Staatsforsten, den bayerischen Intensivbeobachtungsflächen des Demonstrationsvorhabens und den Dauerbeobachtungsflächen des Bayerischen Amts für Waldgenetik verteilten sich die Suchgebiete auf die vier großen bayerischen Herkunftsgebiete der Esche. In den Saatguterntebeständen ist eine sehr gute phänotypische Qualität der Bäume zu erwarten.

In 31 Beständen konnten insgesamt 105 weniger anfällige Eschen aus sieben Wuchsgebieten ausgewählt werden und repräsentieren so eine breite Klima- und Standortsamplitude.

Pfropfreisergewinnung und Anzucht

Von diesen Bäumen wurden Aststücke (Reiser) gewonnen und durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg heterovegetativ (d.h. durch Pfropfung auf Wurzelunterlagen) vermehrt. So wurden Bäume mit derselben Erbinformation des Mutterbaums erzeugt. Zusätzlich wird von einem Teil dieser Eschen Saatgut geerntet, welches auch in Freiburg angezogen wird. Zur Überprüfung der Widerstandsfähigkeit werden die Pfropflinge noch in der Baumschule einem Resistenztest unterzogen. Hierzu wurde durch den Erreger des Eschentriebsterbens infiziertes Laub auf der Anzuchtfläche verteilt und Pfropflinge zum Teil mit infiziertem Material inokuliert.

Mit den positiv bewerteten Bäumen wird eine Samenplantage angelegt, die in Zukunft widerstandsfähiges Vermehrungsgut bereitstellen soll.

Kontakt

Dr. Hannes Seidel
E-Mail: hannes.seidel@awg.bayern.de

Dr. Barbara Fussi
E-Mail: barbara.fussi@awg.bayern.de

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